Lümmel

Lümmel
1. Lümmel vom Lande, kennt er seinen König nicht? (Pommern.)
Häufig gebraucht von einem Bekannten gegen den andern, der an ihm vorübergeht, ohne ihn zu beachten oder zu sehen. Ursprung unbekannt.
*2. Er hat den Lümmel verschüttet.Keller, 140a.
»Führet einer sich gar zu grob auff, so saget man, er hat Lümmel verschüttet. Lümmel aber ist ein altdeutsch Wort und heisst im lateinischen Minutal, dass bedeutet eine zerhackte Speise.«
*3. 'S ies a rechter Vierschrietiger Limmel. (S. ⇨ Hund 1521.) – Robinson, 613; Gomolcke, 972.
*4. Soll ich den Lümmel läuten? (S. ⇨ Lümmelglöckel.) – Weinhold, 55.
[Zusätze und Ergänzungen]
5. Ungezogener Lümmel, sagte der Vater zu seinem Sohne, hast du mich sehen hinter deinem Rücken rauchen, als ich in deinem Alter war?
*6. Es soll nach seines Lümmels Sinn gehen.
»Ich gedachte, es sollte nach meines Lümmels Sinn gehen.« (Köhler, 89, 22.)
*7. Seinen Lümmel anbringen.
»Ist sie der Arbeit werth, will ich mich bemühen, meinen Lümmel anzubringen.« (Köhler, 63, 30.) D.i. wenn es sich lohnt, will ich suchen das Mädchen für mich zu gewinnen.

Deutsches Sprichwörter-Lexikon . 2015.

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Synonyme:

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  • Lummel — Lummel, 1) ein Bret, auf der einen Seite hohl ausgeschnitten u. gekerbt; bei bauchigen Gefäßen, welche eine gefurchte Oberfläche bekommen sollen, wird es als Chablone gebraucht; 2) in Süddeutschland u. am Rhein das Stück Fleisch aus der… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Lümmel — ↑Lorbass …   Das große Fremdwörterbuch

  • Lummel — Sm Lendenstück per. Wortschatz obd. (8. Jh.), mhd. lumb, lumbel(e), ahd. lumbal Entlehnung. Entlehnt aus gleichbedeutend l. lumbulus, Diminutiv zu l. lumbus Lende . Sekundär motiviert in österr. Lungenbraten. ✎ Kretschmer (1969), 197f. lateinisch …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Lümmel — Sm std. stil. (16. Jh.) Stammwort. Zu mhd. lüemen erschlaffen , das zu mhd. lüeme schlaff, matt gehört. Weiteres unter lahm, zu dem diese Wörter im Ablaut stehen. Die Verkürzung des Vokals im Neuhochdeutschen ist wohl emphatisch. Verb: (herum… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Lümmel — Lümmel: Das seit dem 16. Jh. bezeugte Wort ist eine Bildung zu dem heute veralteten Adjektiv lumm »schlaff, locker«, das im Ablaut zu ↑ lahm steht (beachte mhd. lüeme, ahd. luomi »matt, mild«). – Abl.: lümmeln ugs. für »flegelhaft herumstehen,… …   Das Herkunftswörterbuch

  • Lümmel — Das Wort Lümmel kann folgende Bedeutung haben: ein Bestandteil des Titels einer Buch und Filmreihe, siehe Die Lümmel von der ersten Bank, ein Metallstift an einem Lümmelbeschlag, ein vulgärer Ausdruck für das männliche Fortpflanzungsorgan, siehe… …   Deutsch Wikipedia

  • Lümmel — Bengel; (geh.): Frechling; (ugs.): [Galgen]strick; (fam.): Racker; (scherzh.): Halunke, Schlingel; (salopp scherzh.): Rotznase; (fam. scherzh.): Strolch; (fam., meist scherzh.): Frechdachs; (abwertend): Flegel; …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • Lümmel — der Lümmel, (Oberstufe) junger Mensch, der sich schlecht verhält, Schlingel Synonyme: Flegel, Racker (ugs.), Strolch (ugs.) Beispiel: Die Lümmel aus der Nachbarschaft haben ihr das Beet im Vorgarten zertrampelt, als sie ihren Ball wiederholten …   Extremes Deutsch

  • Lümmel — männliches Glied; Pillermann (umgangssprachlich); Pimmelmann (derb); Phallus (fachsprachlich); Zauberstab (umgangssprachlich); Penis; Glied; …   Universal-Lexikon

  • Lümmel — Lümmelm 1.flegelhafterHalbwüchsiger;mutwilliger,frecherjungerMann.SubstantivzudemuntergegangenenAdjektiv»lumm=schlaff,locker«,verwandtmit»lahm«.Im16.Jh.alsSchimpfwortaufgekommen. 2.(schlaffer)Penis.1920ff.… …   Wörterbuch der deutschen Umgangssprache

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